

Die Kälte
Text: Walter Mehring / Musik: Werner Richard Heymann
1.
Durch alle Straßen einer Nacht
führt mich des Mondes Leichenblässe;
und keiner atmet, keiner lacht
vor der gefährlichen Mätresse.
Von meinen Lippen, rau bereift
erfriert im Nu der Dirnen Schelte.
Und wenn mein Eisparfüm sie streift,
dann flüstern schaudernd sie: die Kälte!
2.
Man braut mir höllisch heißen Grog,
und wenn sie trunken heimwärts segeln,
ritz' ich die Haut durch jeden Rock
mit meinen diamantenen Nägeln.
Doch baut in heimlichen Hotels
ein Pärchen seine Liebeszelte,
am Fenster knistert weich mein Pelz
und schaudernd flüstern sie: die Kälte!
3.
Und wen das Todesfieber packt,
ich sauge seiner Stirne Tropfen,
in meiner Küsse Liebestakt
lass ich die wilden Pulse klopfen!
Wenn ihm die Brunst im Auge flackt
und seinen Leib vom Lager schnellte,
dann überfalle ich ihn nackt,
und sterbend nennt er mich: die Kälte!
4.
Mich überwindet nur der Frost
und küsst mich, dass die Zähne klingen,
wir wälzen uns in Nordnordost,
bis wir vereint uns ganz durchdringen!
Matrosen horchen an der Bay,
und unser eis'ges Bett zerschellte.
Tänt dann durch Finsternis mein Schrei,
dann flüstern schaudernd sie: die Kälte!
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Das Repertoire von HaWe Kühl ist groß - er hat bereits acht abendfüllende Programme
im Angebot:

"Ausgemerzt" - jüdische Künstler zwischen den Weltkriegen.
"Mit Gefühl und Wellenschlag" - HaWe Kühl und Rainer Lankau (Piano) präsentieren das Beste aus sechs Programmen.
"Ich bin so scharf auf Erika..." In diesem Programm erwarten Sie Chansons und Songs der wilden Zwanziger und frühen Dreißiger.
"Hafenträume" - in diesem Programm werden Musikliebhabern Chansons von Werner Richard Heymann,
Norbert Schultze, Hanns Eisler bis Rammstein kredenzt.
"Sei modern!" - das mittlerweile dritte
Programm HaWe Kühls, bei dem Musik und Texte
von Otto Reutter im Mittelpunkt stehen.
"...singt eena uff'n Hof..." - das Tucholsky-Programm mit
bekannten Vertonungen von Hanns Eisler, Friedrich Hollaender und Rudolph Nelson sowie
Neuvertonungen von Bernhard Tuchel. »Tucholsky – ein bisschen frivol...«
"Ick wunder mir über jar nischt mehr..." - das
zweite Otto-Reutter-Programm.
"Gräme dich nicht!" - das erste Otto-Reutter-Programm,
mit dem alles begann.
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